Hosemann

Trichloräthylen-Inhalationsapparat nach Hosemann

Anfang der fünfziger Jahre gewann das von D. E. Jackson und R. M. Waters in die Narkosepraxis eingeführte Trichloräthylen (Trilene TM) zunehmende Bedeutung in Geburtshilfe und Zahnheilkunde. Der Göttinger Gynäkologe H. Hosemann (1913-94) entwickelte den hier dargestellten Inhalator ("Göttinger Modell", um 1950) aus Glas zur Anwendung bei Geburtswehen. Die Kreißende hielt den Inhalator in der Hand und inhalierte das infolge eigener Körperwärme verdunstende Trichloräthylen durch Mund oder Nase. Verlor sie das Bewußtsein, glitt ihr der Inhalator aus der Hand, und die Narkosezufuhr limitierte sich von selbst.

H. Hosemann(1913-94),Gynäkologe, Göttingen
Hosemann war ein sehr vielseitiger Gynäkologe. Er beschäftigte sich mit der Narkose als Geburtshilfe, aber er untersuchte auch Zusammenhänge zwischen dem weiblichen Menstruations- und dem Mondzyklus. Ausserdem beschäftige er sich mit dem Östrogengehalt in organischen Badetorfen um diese eventuell für Therapien einzusetzen.

Gebrauchsanweisung aus dem Jahre 1935